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Florian Mehnert, iceland projectIsland Projekt Gebäude, Länge der Glaskuppel ca. 30m, am höchsten Punkt ca. 11 m Höhe. In den Lavafeldern Islands, zwischen Keflavik, dem Flughafen und Reykjavik sollte ein Projektgebäude errichtet werden. Das Gebäude gab durch seine Glaskuppel den Blick in die Lavafelder frei, wohingegen die seitlich liegenden Räume eine Konzentration auf den Chat ermöglichen sollten. Das Gebäude sollte via livestream Webcams audiovisuell im Internet abgebildet sein. Das Gebäude sollte als analoger Treffpunkt dienen, um sich weltweit zu vernetzen und weltweit öffentlich zu sein.

Der erste Kontakt

Florian Mehnert, iceland projectChatraum

Der erste Kontakt mit dem Island Projekt erfolgt über das Internet. Über eine Chatplattform kommuniziert der Besucher mit anderen im Internet teilnehmenden, wie auch real im Gebäude anwesenden Menschen. Um am Island Projekt physisch teilzunehmen bucht man direkt einen Flug nach Island, um das Projektgebäude dort zu betreten. Jeder Besucher ist im Internet live abgebildet und kommuniziert innerhalb des Gebäudes mit real anwesenden oder über den Chatraum mit virtuell anwesenden Menschen. Die physische Anwesenheit innerhalb des Projektgebäudes wird über die Webcams aufgezeichnet und abgespeichert. Nach der Rü̈ckkehr, ruft der Teilnehmer anhand einer Registrierung, seinen eigenen aufgezeichneten Besuch ab. Dadurch erhält er die Möglichkeit sich selbst im Projektgebäude zu beobachten und in Bezug zu seiner erlebten Erinnerung zu setzten.


Florian Mehnert, iceland project

Die Selbstdarstellung

zu 1: Das „Ich“ einer Person ist in sich selbst isoliert. Nur durch Aktivität, durch bewußtes Senden einer oder mehrerer Signale, kann eine Person mit einer anderen in Kontakt zu treten. Erst dann findet ein Austausch zwischen Menschen statt. Durch das Island Projekt erhält der Teilnehmer die Möglichkeit, sich mit seinem grundlegenden Bedürfnis nach verbaler und visueller Kommunikation auseinanderzusetzen. Durch Kommunikation überwindet er seine empfundene Isolation.



zu 2: Das Island Projekt zeigt auf das Grundbedürfnis der Kommunikation. Globalität meint hier das Bedürfnis des Einzelnen, für viele Menschen gleichzeitig, unabhängig von seiner lokalen Position sichtbar zu sein, audiovisuell wahrgenommen zu werden. Wer sich physisch im Projektgebäude befindet wird im Internet visuell und akustisch abgebildet, und kann mit jedem Menschen, der im Island Projekt online ist, kommunizieren. Durch den Aufenthalt im Projektgebäude, und die damit verbundene globale audiovisuelle Präsenz, tritt der Besucher aus seiner empfundenen Isolation heraus. Wer aus dem Projektgbäude zurück in das Lavafeld tritt, macht den Schritt zurück in eine Umgebung, in der er nur lokal wahrgenommen werden kann.



zu 3: Island selbst spiegelt durch seine isolierte geographische Lage und seine soziologische Entwicklung das Thema des Bedürfnisses der Teilnahme an der globalen Kommunikation wieder.

Als Insel symbolisiert Island eine Form der Isolation. Das Gebäude des Island Projekts ermöglicht im Gegensatz dazu, weltumspannende audiovisuelle Kommunikation. Durch seine Reise nach Island, begibt man sich in eine, geographisch betrachtet, räumliche Isolation. Durch den Eintritt in das Projektgebäude erfährt der Teilnehmer den Anschluß an die globale Kommunikation. In diesem Spannungsverhältnis, stehen sich im Island Projekt Isolation und globale Kommunikation gegenüber.